Hohes Ufer bei Hellmann Greven Guntrup (1920)
Es ist ein frühes Bild (1920) aus dem Anfang der Düsseldorfer Jahre. Die Farben sind verhaltener als in den Landschaftsbildern der späten Jahre; die farbigen Flächen schmiegen sich mit unscharfen Konturen aneinander.

Bestimmend für die Struktur des Gemäldes ist eine Baumgruppe mit schlanken Stämmen, zwischen denen der Anfang einer dünenartigen, hellfarbigen Bodenerhebung hindurchschaut, die nach links hin aufwächst und mit ihrem grünen Bewuchs von Gras und Sträuchern zu den blaugrauen Wolkenballungen aufragt. Es ist das hohe Ufer der Ems, die am Fuße des Steilhanges in der Tiefe des Bildes verborgen bleibt.

Im unteren Drittel des Bildes mischt sich das pflanzliche Grün mit den verschiedenen Tönungen der Erde. Abgesehen von der senkrechten Strukturierung durch die jungen Baumstämme, die deutlich im Raum stehen, und der Fußlinie des Steilufers erscheint dieses Gemälde mit seinen weichen, unbestimmten Konturen flächenhaft bewegt. In späteren Werken behaupten die Einzelelemente der Bilder auch im kompositorischen Ganzen ihr Eigenleben nach Form und Farbe.

Hohes Ufer bei Hellmann

1920

Öl/Leinwand, 60,5 x 50 cm