Der 'Mongole' und der 'Levantiner' sind im selben Jahr entstanden. Vordergründig weisen beide Werke viele Gemeinsamkeiten auf. Diese liegen im Motiv und in der inhaltlichen Aussage: in der rassistischen Diskriminierung und der Raumlosigkeit, die diese beiden Menschen zu Beginn der 30er Jahre in Deutschland zu ertragen hatten.
In der kompositorischen Gestaltung zeigen sich jedoch markante Unterschiede. Der Mongole ist schräg, im Halbprofil ins Bild gesetzt. Sein Blick ist verhangen in die Ferne gerichtet. Die scharfe Konturierung der Gesichtszüge lässt traurige Enttäuschung erkennen. Der intensive Blick des Levantiners hat bitterer Distanzierung Platz gemacht.
Mit dunklen Farbtönen und kraftvollem Pinselstrich ist es dem Künstler gelungen, die schwierige Lebenssituation dieses Fremden einzufangen.
Mongole, 1932
Öl/Leinwand, 90 x 72 cm