Zwiebel-Stillleben (1928)
In kunstvoller Komposition entwickelt dieses Stilleben seine innere Spannung: aus der Mitte des Bildes. Aus einer weißen seitlich angehobenen Schale sind einige nicht mehr ganz frische Zwiebeln gerollt. Mehrere Zwiebelschalen haben sich abgelöst. Violette Ranken schieben sich aus einem dunkelbraunen Blumentopf in die Schale. Ein Wasserglas, auf dem Tisch einfach abgestellt, ein Buch, halb aufgeschlagen und von der zusammengeschobenen Tischdecke halb verdeckt, ergänzen diese willkürlich scheinende Zusammenstellung.

Solche Un-Ordnung wächst jedoch zu ausgewogener und interessanter Komposition. Mit klarem, strukturierendem Strich fängt der Künstler die Formen ein, schafft Perspektiven und variantenreiche Farbkontraste.

Die räumliche Komposition orientiert sich an großen französischen Vorbildern und geht doch weit über sie hinaus. "Die weiße Unterlage ist - wie bei Cézanne - gefaltet oder besser 'geknittert', in noch artifizielleren Brüchen als bei Cézanne, so dass ein Licht- und Schattenspiel entsteht. Diese fast kristallin aufgesplitterte Fläche, das künstliche Vor- und Zurückspringen, trägt Züge der kubistischen Malerei und geht über Cézanne hinaus. (Rittmann, 2001).


Zwiebel-Stilleben

1928

Öl/Leinwand, 80 x 66 cm